Auftritte ab 2014
2017
17.12.2017, WeihnachtsZauber am Gendarmenmarkt
15.12.2017, Adventskonzert im Haus Eichkamp, Zikadenweg 42 A (Charlottenburg)
Und sie singen immer weiter und werden immer besser. Ja, Gospelboat Berlin entwickelt sich erfreulich gut, das wurde zum Beispiel deutlich beim stimmlichen Klang des Chores oder der Erweiterung des Repertoires. Auffallend zu hören war dies, wenn einige Male der Gesang auf ein Fortissimo zusteuerte. Eine ruhig gesteuerte Dynamik im Aufbau der immer lauter anschwellenden Stimmen bis zum Höhepunkt einer starken, klaren (und nicht schreienden) Tonstärke, die dann ganz massig im Raum stand, ohne zu schwanken. Das hatte Wirkung! Wobei natürlich die trockene Akustik im Eichkampsaal unterstützend wirkt, die keinen Echoeffekt oder sonstige Verzerrungen zulässt. Auch schafft die Nähe zwischen Chor und Publikum in dem relativ kleinen Konzertraum eine direkte Verbindung, wobei sich die Stimmung der Sängerinnen und Sänger sofort auf die begeisterten Zuhörer überträgt.
In der Programmgestaltung gab es gegenüber den Anfängen des Ensembles weniger die bekannten Ohrwürmer, die den Gospelgesang so populär gemacht haben. Zum rhythmischen Klatschen mit Hallelujah-Rufen bestand weniger Gelegenheit, dafür gab es viel feinen Gesang zu hören, freilich immer mit der für die Gospelstimmung typischen Intensität und Hingabe, aber manche Stücke waren doch neu und forderten zum genaueren Hinhören auf. Dabei war auch sinnvoll, vor den Stücken kurze Erläuterungen zu geben. Das Musizieren und Vermitteln von Musikwissen gehört ja inzwischen in Konzerten zum Programmablauf. Bei diesem Konzert wirkten die Zwischenkommentare knapp dosiert und wie im kurzweiligen Plauderton gesprochen.
Ein stimmliches Referenzstück von Gospelboat ist sicherlich “Thy will be down”, das in einer Wellenbewegung von auseinander und ineinander fließenden Stimmen intensiv gestaltet wurde. Dabei wurde klar herausgearbeitet, wie sich Frauen- und Männerstimmen in ihren Tonlagen unterscheiden und kurz eigene Wege gehen, um sich dann wieder in einem wunderbaren Gesamtton zu vereinen. Andere Songs brachten den Wechselgesang von Solostimmen und Chor. Die Soloeinlagen einzelner Frauen und Männer wurden dabei durch den Einsatz des Mikrophons unterstützt und brachten so noch eine besondere Intensität der Stimmen hervor, was auch dem jazzigen Charakter des Gospel eine tolle Wirkung verlieh.
Immerhin, zehn Stücke vor und zehn Stücke nach der Pause, da wurde ein reichhaltiges Programm gestemmt. Aber dem Chor war dies nicht als Kraftakt anzumerken, es wurde alles locker ohne stimmliche Ermüdung bewältigt. Anregend war die Mischung allemal, afrikanische christliche Folklore, geistliche Werke mit politischer Bedeutung vom Balkan, viele bekanntere Stücke aus der amerikanischen Gospeltradition, dann wieder fast experimentell ein Kyrie mit ausklingendem Sanctus bei russisch klingender Glockenrhythmik von Klavier und Schlagzeug bis schließlich zum Anspielen von Weihnachtsklassikern in einem Medley. Und natürlich, Rudolph mit der roten Nase durfte dann doch nicht fehlen. Das war dann schon fast eine Entspannung zum Ende für die Zuhörer, die noch einige Zugaben einforderten.
Ein stimmlich stabiler Chor, der sich so viel vornimmt und seine Ansprüche auch realisieren kann, braucht Unterstützung. Chorleiterin Olga Kisseleva, die in der Berliner Chorarbeit vernetzt ist und eine bedeutende Rolle auch bei anderen Ensembles und Workshops spielt, hat Gospelboat zu seiner Qualität mit gründlicher Arbeit entwickelt. Sie ist klar die Chefin und sicherlich auch Antreiberin (wobei der Chor über ein Mitbestimmungsmodell verfügt), jedenfalls ist ihr engagiertes Dirigat prägend beim ganzen Konzertverlauf. Alle Augen der Sängerinnen und Sänger sind auf sie gerichtet. Nicht nur im Hintergrund, sondern ganz entscheidend an der musikalischen Basis wirken der Schlagzeuger Peer-Olaf Kalis und der Pianist Herbert Götz . Beide sind routiniert jeder musikalischen Situation gewachsen und vermitteln eine stoische Ruhe, die jedem Stück guttut. Am Klavier passiert manchmal noch mehr, wenn der Pianist kleine Soloeinlagen wie bei einer jazzigen Improvisation einstreut, was dann zum Sonderapplaus führt und die Stimmung hebt.
Das Publikum im total ausverkauften Haus Eichkamp bestand einerseits aus den Fans des Chors – das ist ja im musikbegeisterten Berlin weit verbreitet, dass Laienorchester und -chöre ihr eigenes Stammpublikum haben. Auch viele Nachbarn waren gekommen, schließlich probt der Chor regelmäßig im Eichkamphaus und einige Chormitglieder kommen aus der näheren Umgebung.
Mehr über den Chor kann man im Internet erfahren, Infos auf der Homepage www.gospel-boat.de und diverse Konzertvideos finden sich bei YouTube.
Ewald Schürmann
03.12.2017, Adventskonzert im Paulinenkrankenhaus, Dickensweg 25 (Charlottenburg)
02.12.2017, Adventskonzert in St. Marien im Behnitz (Spandau)
01.07.2017, Ev. Friedensgemeinde Charlottenburg, Tannenbergallee 6
24.06.2017, St. Marien im Behnitz (Spandau)
17.06.2017, Konzert gemeinsam mit dem Berliner Konzert Jugendchor, Berliner Konzert Kinderchor und dem Gospelchor der Johann-Sebastian-Bach-Kirchengemeinde in der Kirche Zur Heiligen Familie, Kornmesserstr. 2, 12205 Berlin (Lichterfelde)
13.05.2017 Auftritt bei einer Hochzeit
21.01.2017 Auftritt in der Seniorenresidenz Steglitz
2016
18.12.2016 Adventskonzert im Paulinenkrankenhaus,
Dickensweg 25 (Charlottenburg)
16.12.2016 Adventskonzert im Haus Eichkamp, Zikadenweg 42 A (Charlottenburg)
GOSPELBOAT mit voller vokaler Kraft
Schon am Anfang wurde voll mit "Hallelujah" durchgestartet: Eine Quincy-Jones-Version von Händels berühmtem Chor aus dem Messias! Damit war der Grundton und -rhythmus dieses Konzerts im Haus Eichkamp am 16. Dezember 2016 klargestellt - Barock und Jazz, Gospel und populäre Musik, Religion und Alltagsgefühle. Eine Mischung und Spannung, die den Gestus der Sängerinnen und Sänger grundierte, wobei es immer auf das besondere Timbre in der Stimme ankam, eben auf die Emotion, die die kraftvolle Stärke und Intensität in den gesanglichen Ausdruck bringt. Und das Publikum nahm das an, bewegte sich auch sitzend auf den Stühlen, hob die Arme, klatschte mit. Eine schöne Stimmung, passend zur Eichkamper Adventszeit. Der "Konzertsaal" im Eichkamphaus war voll besetzt und die Akustik wieder hervorragend - auch wenn sich stellenweise die Stimmen durch die elektronische Verstärkung fast überschlugen. Der Saal hielt diesen akustischen Test aus und den Zuhörern taten die Ohren nicht weh.
Wer Gospelboat Berlin in den letzten Jahren mehrfach gehört hat, wird dem zustimmen, dass dem Chor eine Entwicklung gelungen ist. Insgesamt hat der Vokalkörper an Präzision gewonnen, die Höhen und Tiefen sind sehr prägnant, auch wenn die Varianz der Stimmen gerade beim Gospel gar nicht so stark ist. Manchmal klingen Frauen- und Männerstimmen sehr gleich, können aber im nächsten Moment wieder mit ihren Stimmlagen auseinandergehen. Insgesamt hat die Artikulationsfähigkeit des Chores an Souveränität zugenommen, was beim betont zerlegten mit bisweilen zerhackten "Ha-le-lu-jah!!" deutlich wird. In manchen Stücke wird vokal ein verdichteter Klangteppich ausgelegt, aus dem dann einzelne Stimmen hervortreten und sich wieder zurücknehmen können. Einen besonderen Nachhall im Hörgedächtnis bleibt das Heraufschleifen von einer unteren Tonlage zu einem aufsteigenden Ausruf im zunehmenden Fortissimo, das dann als massiver Ton im Raum steht.
Bei dem breiten Repertoire fällt auf, wie experimentierfreudig der Chor ist. Vor allem bei den afrikanische Stücken geht es wortmalerisch zu und es werden Wörter und Sätze in einzelne Silben zerlegt. Experimentelles Singen befreit und macht Spaß, das lassen die Sängerinnen und Sänger spüren und es ist auch für die Zuhörer schön, sich von der Spielfreude mitreißen zu lassen. Durchweg kommt aber das Repertoire geschlossen daher, eine Stück folgt (mit erläuternder Moderation) dem anderen und bei aller Verschiedenheit der einzelnen Lieder wirkt das Konzertprogramm sehr dicht. Dabei ist die Begleitung durch das Klavier und Schlagzeug eine klare und sichere Basis, auf der sich das vokale Geschehen des Chores frei bewegen kann. Dies alles geführt von Olga Kisseleva, die mit ihrer dezent tänzelnd wiegenden Körpersprache immer das Gefühl vermittelt, dieses musikalische Gebilde voll im Griff zu haben.
Ewald Schürmann
11.12.2016 WeihnachtsZauber auf dem Gendarmenmarkt
03.12.2016 "Hallelujah", St. Marien im Behnitz, Spandau
03.07.2016 Konzert in der Ev. Friedensgemeinde Charlottenburg, Tannenbergallee 6
04.06.2016 "Shine the light", St. Marien im Behnitz, Spandau
2015
19.12.2015 Adventskonzert im Paulinenkrankenhaus,
Dickensweg 25 (Charlottenburg)
18.12.2015 Adventskonzert im Haus Eichkamp, Zikadenweg 42 A (Charlottenburg)
13.12.2015 WeihnachtsZauber auf dem Gendarmenmarkt
05.12.2015 "Hallelujah, Carols & Gospel", St. Marien im Behnitz, Spandau
27.06.2015 "Summertime", St. Marien im Behnitz, Spandau
30.05.2015 Kurzauftritt beim Eröffnungsfest des Haus Eichkamp, Zikadenweg 42A
2014
27.12. Weihnachtszauber auf dem Gendarmenmarkt
06.12. "Hallelujah" St. Marien im Behnitz, Spandau
27.06. "Wir können auch anders", Haus Eichkamp, Charlottenburg
21.06. "Wir können auch anders", St. Marien im Behnitz, Spandau
E-Mail eines begeisterten Zuhörers:
"Ein freundliches Hallo an den Chor.
Seit einigen Jahren sind wir bei einigen Eurer Konzerte Gast gewesen. Zuletzt am 21. Juni. Habt vielen Dank für das wunderbare Konzert.
Sowohl was die stimmliche Geschlossenheit des gesamten Chores als auch die Leistungen der Solisten betrifft, ist eine große Entwicklung in den letzten Jahren zu bemerken.
Es ist immer sichtbar, mit welcher Freude dem Publikum ein sehr breit gefächertes, anspruchsvolles Repertoire geboten wird. Ich denke da nur an "Bohemian Rhapsody" aber auch an die leiseren, fast lyrischen Lieder.
Ebenso ist es eine Freude, Eure Chorleiterin zu sehen, wie sie Euch zu diesen Leistungen herausfordert :-)
Wir freuen uns auf ein nächstes Konzert."
17.12.2017, WeihnachtsZauber am Gendarmenmarkt
15.12.2017, Adventskonzert im Haus Eichkamp, Zikadenweg 42 A (Charlottenburg)
Und sie singen immer weiter und werden immer besser. Ja, Gospelboat Berlin entwickelt sich erfreulich gut, das wurde zum Beispiel deutlich beim stimmlichen Klang des Chores oder der Erweiterung des Repertoires. Auffallend zu hören war dies, wenn einige Male der Gesang auf ein Fortissimo zusteuerte. Eine ruhig gesteuerte Dynamik im Aufbau der immer lauter anschwellenden Stimmen bis zum Höhepunkt einer starken, klaren (und nicht schreienden) Tonstärke, die dann ganz massig im Raum stand, ohne zu schwanken. Das hatte Wirkung! Wobei natürlich die trockene Akustik im Eichkampsaal unterstützend wirkt, die keinen Echoeffekt oder sonstige Verzerrungen zulässt. Auch schafft die Nähe zwischen Chor und Publikum in dem relativ kleinen Konzertraum eine direkte Verbindung, wobei sich die Stimmung der Sängerinnen und Sänger sofort auf die begeisterten Zuhörer überträgt.
In der Programmgestaltung gab es gegenüber den Anfängen des Ensembles weniger die bekannten Ohrwürmer, die den Gospelgesang so populär gemacht haben. Zum rhythmischen Klatschen mit Hallelujah-Rufen bestand weniger Gelegenheit, dafür gab es viel feinen Gesang zu hören, freilich immer mit der für die Gospelstimmung typischen Intensität und Hingabe, aber manche Stücke waren doch neu und forderten zum genaueren Hinhören auf. Dabei war auch sinnvoll, vor den Stücken kurze Erläuterungen zu geben. Das Musizieren und Vermitteln von Musikwissen gehört ja inzwischen in Konzerten zum Programmablauf. Bei diesem Konzert wirkten die Zwischenkommentare knapp dosiert und wie im kurzweiligen Plauderton gesprochen.
Ein stimmliches Referenzstück von Gospelboat ist sicherlich “Thy will be down”, das in einer Wellenbewegung von auseinander und ineinander fließenden Stimmen intensiv gestaltet wurde. Dabei wurde klar herausgearbeitet, wie sich Frauen- und Männerstimmen in ihren Tonlagen unterscheiden und kurz eigene Wege gehen, um sich dann wieder in einem wunderbaren Gesamtton zu vereinen. Andere Songs brachten den Wechselgesang von Solostimmen und Chor. Die Soloeinlagen einzelner Frauen und Männer wurden dabei durch den Einsatz des Mikrophons unterstützt und brachten so noch eine besondere Intensität der Stimmen hervor, was auch dem jazzigen Charakter des Gospel eine tolle Wirkung verlieh.
Immerhin, zehn Stücke vor und zehn Stücke nach der Pause, da wurde ein reichhaltiges Programm gestemmt. Aber dem Chor war dies nicht als Kraftakt anzumerken, es wurde alles locker ohne stimmliche Ermüdung bewältigt. Anregend war die Mischung allemal, afrikanische christliche Folklore, geistliche Werke mit politischer Bedeutung vom Balkan, viele bekanntere Stücke aus der amerikanischen Gospeltradition, dann wieder fast experimentell ein Kyrie mit ausklingendem Sanctus bei russisch klingender Glockenrhythmik von Klavier und Schlagzeug bis schließlich zum Anspielen von Weihnachtsklassikern in einem Medley. Und natürlich, Rudolph mit der roten Nase durfte dann doch nicht fehlen. Das war dann schon fast eine Entspannung zum Ende für die Zuhörer, die noch einige Zugaben einforderten.
Ein stimmlich stabiler Chor, der sich so viel vornimmt und seine Ansprüche auch realisieren kann, braucht Unterstützung. Chorleiterin Olga Kisseleva, die in der Berliner Chorarbeit vernetzt ist und eine bedeutende Rolle auch bei anderen Ensembles und Workshops spielt, hat Gospelboat zu seiner Qualität mit gründlicher Arbeit entwickelt. Sie ist klar die Chefin und sicherlich auch Antreiberin (wobei der Chor über ein Mitbestimmungsmodell verfügt), jedenfalls ist ihr engagiertes Dirigat prägend beim ganzen Konzertverlauf. Alle Augen der Sängerinnen und Sänger sind auf sie gerichtet. Nicht nur im Hintergrund, sondern ganz entscheidend an der musikalischen Basis wirken der Schlagzeuger Peer-Olaf Kalis und der Pianist Herbert Götz . Beide sind routiniert jeder musikalischen Situation gewachsen und vermitteln eine stoische Ruhe, die jedem Stück guttut. Am Klavier passiert manchmal noch mehr, wenn der Pianist kleine Soloeinlagen wie bei einer jazzigen Improvisation einstreut, was dann zum Sonderapplaus führt und die Stimmung hebt.
Das Publikum im total ausverkauften Haus Eichkamp bestand einerseits aus den Fans des Chors – das ist ja im musikbegeisterten Berlin weit verbreitet, dass Laienorchester und -chöre ihr eigenes Stammpublikum haben. Auch viele Nachbarn waren gekommen, schließlich probt der Chor regelmäßig im Eichkamphaus und einige Chormitglieder kommen aus der näheren Umgebung.
Mehr über den Chor kann man im Internet erfahren, Infos auf der Homepage www.gospel-boat.de und diverse Konzertvideos finden sich bei YouTube.
Ewald Schürmann
03.12.2017, Adventskonzert im Paulinenkrankenhaus, Dickensweg 25 (Charlottenburg)
02.12.2017, Adventskonzert in St. Marien im Behnitz (Spandau)
01.07.2017, Ev. Friedensgemeinde Charlottenburg, Tannenbergallee 6
24.06.2017, St. Marien im Behnitz (Spandau)
17.06.2017, Konzert gemeinsam mit dem Berliner Konzert Jugendchor, Berliner Konzert Kinderchor und dem Gospelchor der Johann-Sebastian-Bach-Kirchengemeinde in der Kirche Zur Heiligen Familie, Kornmesserstr. 2, 12205 Berlin (Lichterfelde)
13.05.2017 Auftritt bei einer Hochzeit
21.01.2017 Auftritt in der Seniorenresidenz Steglitz
2016
18.12.2016 Adventskonzert im Paulinenkrankenhaus,
Dickensweg 25 (Charlottenburg)
16.12.2016 Adventskonzert im Haus Eichkamp, Zikadenweg 42 A (Charlottenburg)
GOSPELBOAT mit voller vokaler Kraft
Schon am Anfang wurde voll mit "Hallelujah" durchgestartet: Eine Quincy-Jones-Version von Händels berühmtem Chor aus dem Messias! Damit war der Grundton und -rhythmus dieses Konzerts im Haus Eichkamp am 16. Dezember 2016 klargestellt - Barock und Jazz, Gospel und populäre Musik, Religion und Alltagsgefühle. Eine Mischung und Spannung, die den Gestus der Sängerinnen und Sänger grundierte, wobei es immer auf das besondere Timbre in der Stimme ankam, eben auf die Emotion, die die kraftvolle Stärke und Intensität in den gesanglichen Ausdruck bringt. Und das Publikum nahm das an, bewegte sich auch sitzend auf den Stühlen, hob die Arme, klatschte mit. Eine schöne Stimmung, passend zur Eichkamper Adventszeit. Der "Konzertsaal" im Eichkamphaus war voll besetzt und die Akustik wieder hervorragend - auch wenn sich stellenweise die Stimmen durch die elektronische Verstärkung fast überschlugen. Der Saal hielt diesen akustischen Test aus und den Zuhörern taten die Ohren nicht weh.
Wer Gospelboat Berlin in den letzten Jahren mehrfach gehört hat, wird dem zustimmen, dass dem Chor eine Entwicklung gelungen ist. Insgesamt hat der Vokalkörper an Präzision gewonnen, die Höhen und Tiefen sind sehr prägnant, auch wenn die Varianz der Stimmen gerade beim Gospel gar nicht so stark ist. Manchmal klingen Frauen- und Männerstimmen sehr gleich, können aber im nächsten Moment wieder mit ihren Stimmlagen auseinandergehen. Insgesamt hat die Artikulationsfähigkeit des Chores an Souveränität zugenommen, was beim betont zerlegten mit bisweilen zerhackten "Ha-le-lu-jah!!" deutlich wird. In manchen Stücke wird vokal ein verdichteter Klangteppich ausgelegt, aus dem dann einzelne Stimmen hervortreten und sich wieder zurücknehmen können. Einen besonderen Nachhall im Hörgedächtnis bleibt das Heraufschleifen von einer unteren Tonlage zu einem aufsteigenden Ausruf im zunehmenden Fortissimo, das dann als massiver Ton im Raum steht.
Bei dem breiten Repertoire fällt auf, wie experimentierfreudig der Chor ist. Vor allem bei den afrikanische Stücken geht es wortmalerisch zu und es werden Wörter und Sätze in einzelne Silben zerlegt. Experimentelles Singen befreit und macht Spaß, das lassen die Sängerinnen und Sänger spüren und es ist auch für die Zuhörer schön, sich von der Spielfreude mitreißen zu lassen. Durchweg kommt aber das Repertoire geschlossen daher, eine Stück folgt (mit erläuternder Moderation) dem anderen und bei aller Verschiedenheit der einzelnen Lieder wirkt das Konzertprogramm sehr dicht. Dabei ist die Begleitung durch das Klavier und Schlagzeug eine klare und sichere Basis, auf der sich das vokale Geschehen des Chores frei bewegen kann. Dies alles geführt von Olga Kisseleva, die mit ihrer dezent tänzelnd wiegenden Körpersprache immer das Gefühl vermittelt, dieses musikalische Gebilde voll im Griff zu haben.
Ewald Schürmann
11.12.2016 WeihnachtsZauber auf dem Gendarmenmarkt
03.12.2016 "Hallelujah", St. Marien im Behnitz, Spandau
03.07.2016 Konzert in der Ev. Friedensgemeinde Charlottenburg, Tannenbergallee 6
04.06.2016 "Shine the light", St. Marien im Behnitz, Spandau
2015
19.12.2015 Adventskonzert im Paulinenkrankenhaus,
Dickensweg 25 (Charlottenburg)
18.12.2015 Adventskonzert im Haus Eichkamp, Zikadenweg 42 A (Charlottenburg)
13.12.2015 WeihnachtsZauber auf dem Gendarmenmarkt
05.12.2015 "Hallelujah, Carols & Gospel", St. Marien im Behnitz, Spandau
27.06.2015 "Summertime", St. Marien im Behnitz, Spandau
30.05.2015 Kurzauftritt beim Eröffnungsfest des Haus Eichkamp, Zikadenweg 42A
2014
27.12. Weihnachtszauber auf dem Gendarmenmarkt
06.12. "Hallelujah" St. Marien im Behnitz, Spandau
27.06. "Wir können auch anders", Haus Eichkamp, Charlottenburg
21.06. "Wir können auch anders", St. Marien im Behnitz, Spandau
E-Mail eines begeisterten Zuhörers:
"Ein freundliches Hallo an den Chor.
Seit einigen Jahren sind wir bei einigen Eurer Konzerte Gast gewesen. Zuletzt am 21. Juni. Habt vielen Dank für das wunderbare Konzert.
Sowohl was die stimmliche Geschlossenheit des gesamten Chores als auch die Leistungen der Solisten betrifft, ist eine große Entwicklung in den letzten Jahren zu bemerken.
Es ist immer sichtbar, mit welcher Freude dem Publikum ein sehr breit gefächertes, anspruchsvolles Repertoire geboten wird. Ich denke da nur an "Bohemian Rhapsody" aber auch an die leiseren, fast lyrischen Lieder.
Ebenso ist es eine Freude, Eure Chorleiterin zu sehen, wie sie Euch zu diesen Leistungen herausfordert :-)
Wir freuen uns auf ein nächstes Konzert."